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Das Säuliamt im Ballenberg - Häuser

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Heute, Ostermontag 12.4.04, besuchten wir das Freilichtmuseum Ballenberg, um die dortigen Aemtlerhäuser zu besichtigen. Ballenberg ist schön und wir haben einen sehr interessanten Tag dort verbracht, jedoch Aemtler Häuser waren rar. Das Bienenhaus aus Mettmenstetten (19.Jh.) und die Knochenstampfe (unter Handwerk) sind die einzigen Gebäude aus unserer Gegend. Das fanden wir doch sehr schade, weil wir im Amt einige schöne Bauten haben. Ich denke da besonders an Hedingen-Ismatt und Rifferswil!
Das Haus links stammt aus Wila. Man sieht die Küche und die Stube. Dies könnte am ehesten dem Wohnstil in unserer Gegend entsprechen. Das Riegelhaus rechts kommt aus Richterswil und zeigt im Inneren 2 Coiffeur-Salons.
Auf diesem Tisch steht eine Maschine, um kleine Fältchen in die Kleider zu machen. Trachtenärmel aus dem Oberhasli werden so verziert. Das Haus rechts kommt aus dem Kanton Genf und ist mit fliessend Wasser ausgestattet! (Man giesst in den oberen Trog einfach Wasser - später hat man das verbessert und gleich ein Rohr dort hineingeleitet). Gelobt seien die Details.
Neu ist der Kanton Tessin vertreten. Eine dekorative Küche und vor der Truhe die kleinen Kinderschuhe - Zoccholi.

Das Haus rechts, aus Schwyz, verdient eine besondere Erwähnung. Zuerst war ich erschrocken, als ich die Holzeinsätze sah. Wiederherstellung des Urzustandes .. ja, aber doch nicht so! Als ich dann die ausführliche Dokumentation gelesen hatte, verstand ich es besser. Dieses Haus ist eines der ältesten erhaltenen Häuser in der Schweiz. Es stammt aus ca. 1336. Damals hatte man schlicht keine Fenster. Nur kleine "Schiessscharten", um etwas zu lüften. Die Küche war rauchgefüllt, weil auch kein Kamin vorhanden war. Unten im Holzteil waren 2 Kammern rechts und links, und dazwischen eine "Küche". Alles dunkel! Später verwendete man dann Fenster, die mit Schweinsblasen abgedichtet waren, dann Butzenscheiben, anschliessend kleine, gerade Scheibchen, und erst seit wenigen Jahren die gezogenen Gläser, die wir heutzutage benutzen. Heizen war teuer und eine Heidenarbeit. Die späteren Bewohner hatten Fenster eingebaut, auch Badezimmer und einige weitere Verbesserungen, wie z.B. einen Kachelofen. Die Bewohner dieses Hauses waren in der Frühzeit Begüterte, später ärmere Familien. Das erklärt den guten Grundzustand des Hauses, und die wenigen Renovationen später.

Sehen Sie sich doch auch die weiteren Häuser im Ballenberg an, es lohnt sich... ich bin jetzt schon mindestens 5-6 mal dort gewesen und es gibt immer neue Häuser und Entdeckungen. Wer weiss, vielleicht das nächste Mal einen Bohlenständerbau aus dem Säuliamt? ...weiter zum Handwerk und zur Knochenstampfe aus Knonau...