Anlässlich der Jahresversammlung der FRUCTUS konnten die Mitglieder dieser Vereinigung einen Rundgang durch
die Firma Füglister, Dietikon, unternehmen. Füglister ist einer der grössten Obst- und Gemüse-Grossisten
in der Schweiz und beliefert unter anderem die Migros. Die Firma beschäftigt 60-70 Mitarbeiter. Zur Erntezeit
werden jährlich 5000 Tonnen Obst eingelagert. Die Firma verarbeitet viel Schweizer Obst, importiert zusätzlich
aus Südafrika, Australien und Südamerika.
Bei Füglister bestehen strenge Anlieferungsbestimmungen. Die Qualität der gelieferten Früchte wird
laufend geprüft. Das gleiche machen stichprobenweise die Grossverteiler. Es ist nicht so einfach, die Qualitätsansprüche
zu erfüllen. Bei Füglister ist zur Zeit ein Reklamations-Quotient von 1-2 Prozent der Lieferungen erreicht
- das ist eine sehr gute Zahl.
Bei Früchten und Gemüse wird etwa 1/3 des Endverkaufspreises an den Produzenten bezahlt, 1/3 an den Grosshändler, und 1/3 bleibt als Marge im Detailhandels-Laden. Der Grosshändler ist für Annahme, Warenkontrolle, optimale Lagerung und marktgerechten Einkauf verantwortlich und trägt ein erhebliches Risiko.
Die Anliegen der FRUCTUS-Mitglieder, der Obstproduzenten und Grosshändler sind oft nicht ganz dieselben.
Der Grosshändler ist auf Qualitätsware und problemlose Lieferung an seine Abnehmer bedacht. Er muss marktwirtschaftlich
denken und sowohl kurzfristig wie auch auf lange Sicht planen. Es kommt vor, dass in seinem Auftrag Apfelbäume
angepflanzt werden.
Nicht nur aus Marketing-Gründen betreibt die Firma eine Apfel-Datenbank mit Informationen über die Aepfel
selber, über ihre Lagerung und auch Resistenzeigenschaften gegen Schädlinge. Diese Kartei wird in nächster
Zeit in Zusammenarbeit mit FRUCTUS auf den neuesten Stand gebracht und soll auch Informationen über alte Sorten
enthalten.
Bei Füglister sind 51 Handelssorten von Aepfeln verfügbar - eine erfreuliche Vielfalt. Die kleinste sinnvolle Menge von Aepfeln, mit der sich ein Grossist befasst, ist eine "Grosskiste", d.h. ca. 300 kg.
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Bei der Eingangskontrolle des angelieferten Obstes werden sowohl einfache als auch technisch anspruchsvolle Kontrollen gemacht. Im Bild eine Ringlehre zum Messen des Durchmessers von Aepfeln. |
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Mit dieser Maschine wird gemessen, ob ein Apfel so richtig "knackig" ist. Die Maschine sticht den Prüfling
an (Pfeil) und misst die Kraft, die dazu erforderlich ist. Ebenfalls wird beim Grosshändler der Zucker- und Säuregehalt der Aepfel bestimmt und die Ware entsprechend der Annahmevorschriften des Kunden sortiert. Der Lieferant wird in der Regel innerhalb von 12 Stunden über das Resultat der Prüfung informiert. |
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In diesem Tunnel werden Aepfel, die auf einem Fliessband einzeln zugeführt werden, mehrfach fotografiert und
dabei Grösse, Farbe und weitere Merkmale festgehalten. Anhand des Resultats werden die Aepfel in verschiedene
Sortierkanäle geleitet und entsprechend zur passenden Verpackungs-Einheit oder bei ungenügender Qualität
in den Ausschuss transportiert. Eine solche intelligente Maschine kostet ohne weiteres 300'000 Franken, könnte aber bei voller Auslastung sämtliche in der Schweiz produzierten Aepfel in einigen Tagen sortieren! |
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Auf solchen Wasserstrassen werden Aepfel schwimmend transportiert. Dabei werden sie einerseits gereinigt, aber
vor allem ist dies eine schonende Transportart, die keine Druckstellen verursacht. Bei der Firma Füglister ist die Sortierung und Qualitätskontrolle weitgehend automatisiert. Die Verpackung von Obst für den Endverbraucher geschieht dagegen weitgehend von Hand. |