Mit Stine Durrer und Christian Brantschen
Die Sängerin
und Schauspielerin Stine Durrer und der Akkordeonist und Keyboarder Christian Brantschen trugen mit Liedern im
Stil von Edith Piaf bei der Matinée vom vergangenen Sonntag zu einer festlichen Stimmung mit tiefen Gefühlen
bei.
Von Ernst Schlatter
Neben Ausstellungen, Vorträgen, Lese- und Gesprächsgruppen bietet das <Bickwiler Forum> regelmässig
Anlässe aus dem weiten Spektrum des kulturellen Lebens.
Am vergangenen Sonntag führten Melodien und Texte von bekannten Chansons aus den 50-er und 60-er Jahren in
eine Welt, die geprägt ist von echten, tief empfundenen Gefühlen der Liebe, der Melancholie, der Lebensfreude
und des Nachdenkens über die Endlichkeit.
Bühnen erprobt und doch sehr spontan
Stina Durrer ist Schauspielerin und Sängerin und hat sich schon an vielen Projekten der freien Theaterszene
der Schweiz beteiligt. Ihr Partner auf der Bühne und im Leben ist der Tastenmann Christian Brantschen (Akkordeon
und Keyboard). Von 1990 bis 1998 war er bei der bekannten Berner Gruppe <Stop the Shoppers> engagiert. Seit
1999 spielt er bei <Patent Ochnser>. Daneben komponiert er Filmmusik zum Beispiel zum Film <Schatten
der Liebe> oder für Tatort-Krimis. Ebenfalls ist er teilzeitlich als Theatermusiker beim Luzerner Theater
engagiert.
Treue zu einem
Musikstil, der anspricht
In ihrem gemeinsamen Projekt, mit dem die beiden seit diesem November unterwegs sind, präsentieren sie Lieder
aus der grossen Zeit des französischen Chansons im Umkreis von Edith Piaf. Aber nicht als Imitationen oder
blossen Abklatsch, sondern in einer eigenen von innen heraus gestalteten Weise, die direkt das Gemüt anspricht
ohne falsche Sentimentalitäten. Voll Leidenschaft für das Leben, das <Vie en rose>, für die
feinen Zeichen der Liebe in Aussagen wie :<Le soleil au fond de tes yeux>; <Pour un peu de tendresse>
; <Sans amour on n'est rien du tout>. Oder das von Edith Piaf berühmt gemachte Chanson von Georges Moustaki
<My Lord> mit dem fast verzweifelten Schluss: <My Lord, riez! Un petit effort!>
Dazwischen boten die beiden wandlungsfähigen Musiker drei unbekannte Schweizer Lieder mit Tiefgang. <S'Müeti
isch gange> schildert in einfachen Worten die Wehmut der hinterbliebenen Angehörigen beim Auflösen
eines Haushaltes - das Lied stammt übrigens aus dem Repertoire von <Stop the Shoppers>, die zu unrecht
als Hardrockband gehandelt werden.
Ausstellung Andreas Meyer noch zu sehen
Nach dem anschliessenden Zusammensein bei Glühwein, Zimtgeruch und Kerzenlicht fiel der Heimweg unter der
undurchdringlichen Nebeldecke um Vieles leichter. Übrigens: Die Ausstellung mit Bildern in Steinfarben von
Andreas Meyer ist noch bis 20. Dezember zu den Praxisöffnungszeiten am Brunnenweg 8 in Bickwil (Obfelden)
zu sehen.
Bilder:
1 + 2: Matinée im Bickwiler Forum mit Stine Durrer (Gesang) und Christian Brantschen (Akkordeon und Keyboard).
(Bild eschla)