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August in Wettswil – fast wie ein zweiter Muttertag?

Brunch zum Nationalfeiertag wiederum mit grossem Erfolg

Der Gemeinderat und der organisierende Turnverein Wettswil luden – dieses Jahr bereits zum traditionsverdächtigen siebten Mal – zu einem gemütlichen Brunch auf den Anlagen des Schulhauses Mettlen zur Feier des Geburtstags der Schweiz ein. Und auch dieses Jahr benutzten viele Einwohnerinnen und Einwohner aller Alterskategorien diese Begegnungsmöglichkeit bei einem reichhaltigen Brunch mit allem, was dazu gehört. Die „Ohrenstüber-Musikanten“ aus Obfelden unterhielten vorzüglich und waren für den guten Ton bei der Nationalhymne zuständig. +. August Brunch in Wettswil

Von Ernst Schlatter

Der unsicheren Witterung wegen wurde der Brunch in der Turnhalle eingerichtet: Ein reichhaltiges Buffet lud ein, sich von den dargebotenen Köstlichkeiten zu bedienen. Am Ende der „Fassstrasse“ war Metzgermeister Walter Leuenberger persönlich dafür besorgt, dass „bacon and eggs“ richtig brutzelten.

Rundum fröhliche Gesichter, viele Eltern mit ihren Kindern – auch etliche Babies im Kinderwagen – machten deutlich, dass Wettswil immer noch am Wachsen ist. So war vielleicht gerade dieses Zusammentreffen der Anfang einer Bekanntschaft oder Freundschaft über die eigene Türschwelle hinaus. Um wieder einmal mehr zu zeigen, wie die Wettswiler Behörden und Vereine bemüht sind, dem Image des „Schlafdorfes“ entgegen zu wirken. Die alljährlichen Neuzuzügerabende, das Vierzgerfäscht, der Härbscht- und Adventsmäärt sind weitere Beispiele, die dies belegen.

Prägnante Worte zur Sachlage

Victor Bataillard, der kürzlich glanzvoll wieder gewählte Gemeindepräsident, verstand es in seiner kurzen Ansprache, zu Gedanken anzuregen, die es verdienen, hier etwas ausführlicher dargestellt zu werden.

Nachdem er letztes Jahr zum Thema „Toleranz“ gesprochen hatte, war es nach den Ereignissen der vergangenen Monate (11. September, Bluttat von Zug, Niedergang der Swissair, Börsencrash) nicht einfach, einen Nenner zu finden, um etwas Tragendes zu vermitteln.

Viktor Bataillard beschränkte sich deshalb bewusst darauf, zu gemeinde bezogenen Themen zu sprechen.

Nicht als Dorfkönig, wie oftmals der Gemeindepräsident genannt wird, sondern als einer von vielen Bürgern, die sich politisch engagieren und für eine Sache einsetzen, die sie für wichtig finden.

Demokratie – die Staatsform der Geduld

Die gesetzlichen Voraussetzungen (unserer Demokratie) aber auch deren korrekte Handhabung in der Verwaltung verhindern es – zum Glück - dass die verschiedenen Instanzen ausser Kontrolle geraten und eigenmächtig Privilegien für sich in Anspruch nehmen können.

Trotzdem – so meinte Bataillard – verpuffen viele Kräfte auch aus der Bevölkerung, weil angebliche Vorteile durch Fehlinformation oder Missgunst entstanden sind. So werden angebliche Misstände und vermutetes Fehlverhalten durch Rekursinstanzen und Gerichte abgeklärt. „Das ist sicher gut so …. nur erhöht es auch die Kosten für die entsprechenden Projekte und es geht in einzelnen Fällen nur darum, Zeit zu gewinnen oder wirtschaftliche Einzelinteressen durchzusetzen zu versuchen.“

Kompromisse akzeptieren

Um zum Beispiel die gewünschten Verkehrskonzepte in Wettswil durchzusetzen, muss man zwangsmässig damit rechnen, dass nicht alle gleicher Meinung sind. Die Aufgabe der Behörde aber ist es, demokratisch zu Stande gekommene Entscheide durchzusetzen, auch gegen die Interessen von Einzelnen. Victor Bataillard signalisierte aber die ständige Bereitschaft des Gemeinderates, sachlich zu diskutieren und abzuwägen und zu versuchen, verschiedene Interessen zu einem „einheitlichen Kuchen“ zu backen. Dass dies nicht immer möglich ist, zeigen die aktuellen Diskussionen um einen Golfplatz oder ein Mehrzweckgebäude.

Zum Schluss forderte Bataillard die Anwesenden auf, mitzuwirken an der Gestaltung der Gemeinde, aber auch einmal persönliche Interessen
zum Wohl des Ganzen (und um Kosten und Zeit zu sparen!) hintanzustellen.

Um die Mittagszeit heiterte das Wetter so auf, dass Grilladen und Getränke, Gespräche und Gekicher auch draussen stattfinden konnten, was vor allem für die Eltern eine grosse Erleichterung darstellte, konnten sie doch ihre Kids sorglos auf den ihnen bekannten Anlagen tummeln lassen.