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Kappel 1873

Kappel, eine Pfarrei und Politische Gemeinde im Bezirk Affoltern, 1. Militärbezirk, Notariatskreis Knonau (Affoltern), umfasst die 4 Civilgemeinden Ebertschweil, Hauptikon, Kappel und Uerzlikon mit 732 Einwohnern, die sich in allen Theilen der Landwirtschaft, viele auch mit Winden und Weben der Seide beschäftigen.
Gemeindegebiet: 2382 Jucharten, wovon 19 Juch. Haus, Hofraum und Gärten, 5 Juch. Reben, 1578 Juch. Feld und Wiesen, 327 Juch. Riedter und Moore, 443 Juch. Waldung und 10 Juch. unkultiviertes Land.
Kappel, die Civil-Gemeinde, umfasst ausser Kappel noch Allenwinden, Leematt, Lierenhof, Näfenhäuser und Rossweid mit 231 Einwohnern.
Kappel, der Ort mit 10 Wohnhäusern und 128 Einwohnern, womit die Armenanstalt des Bezirks Affoltern mit 46 Insassen, das ehemalige Amthaus, das Pfarrhaus und Schulhaus inbegriffen sind, liegt an der Strasse von Hausen nach Zug, zwischen Uerzlikon und Ebertschweil, unweit der Grenze des Kantons Zug. In der hohen gothischen, kreuzförmig gebauten und mit einigen sehr alten Glasgemälden gezierten Kirche des vormaligen Cisterzienserklosters Kappel liegen die Stifter desselben, die Freiherren von Eschenbach, mit vielen andern Edeln, die dieses Ordenshaus bereichern halfen, begraben. Kappel ist in der Geschichte durch Wolfgang Joner, den letzten Abt des Klosters, berühmt, welcher ein eifriger Beförderer der Reformation war, und durch Heinrich Bullinger, der mit solchem Erfolge hier lehrte, dass die Klosterbrüder sämtlich ihren Gelübden entsagten. Hier war ferner der Schauplatz der traurigen Religionsfehde und des blutigen Ausgangs derselben, in der Schlacht (1531) bei Kappel, in welcher Ulrich Zwingli stritt und starb, und Adam Näf das Zürcher Banner rettete. Zehn Minuten nordöstlich von Kappel, an der Strasse nach Hausen, bezeichnet ein Denkmal die Stelle, wo Zwingli fiel.

Gewerbe

1 Mühle, 1 Sennhütte, 1 Ziegelhütte.

Näfenhäuser
Weiler von 6 Wohnhäusern in der Civ.Gemeinde Kappel, 8 Minuten nördlich von da, am Weg nach Hausen