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Im Löie z'Nottiswil

Liedermacher Mani Matter (1936-1972) hat eine Volkstheater-Aufführung
eindrücklich geschildert. Sie endet in einer währschaften Schlägerei!
Berndeutscher Dialekt.

 
Si hei der Willhelm Täll ufgfüehrt im Löie z Nottiswil
da bruchts viel Volk, gwüss z' halbe Dorf, hett mitgmacht i däm Spil
di andri Helfti isch im Saal gsy, bim ne grosse Bier
als Publikum, het zuegluegt und isch gschpannt gsy, was passier.
Am Aafang isch es schön gsy, do het als Stouffacherin,
d' Frou Pfarrer mit dem Schnyder gret, i Wort vo tiefem Sinn
und al isch grüert gsy, sy het dasmal nid gseit, s' Chleid sig z' tüür
und är het guet ufpasst, das är der Fade nid verlüür.
Uf zmal, churz vor em Oepfelschuss, der Lehrer chunnt als Täll
sy Sohn, dä frogt ne dis und äis, do rüeft dert eine schnäll
wo underem Huet als Wach isch gschtande, so dass jede ghört,
wiso fragt dä so dumm, het dä ir Schuel de nüt rächts gleert
E Fründ vom Täll, a Maa us Altdorf, zwickt em eis uf ds Muul
und dise, wo der Huet bewacht, git ume, gar nid fuul,
un dstoost ihm mit syr Helebarde eine zmitt's i Buuch,
da chunnt scho s Volk vo Uri z'schpringe, Donner jetz gets ruuch.
Die einte, die vo Oeschterrich, die näh für d' Wach Partei,
die ander, die vo Altdorf, für ä Täll, ei Schlegerei,
mit Helebarde, Cartonschwärt, Kulisse, schlöh sy dry,
der Täll ligt undrem Gessler scho, da mischt der Saal sech y.
Jetz chöme Gleser z'flüge, jede schtillt sy gheimi Wuet
es chrose Tisch u Bänk und s Bier vermischt sech mit em Bluet.
Der Wirt rouft sech sys Haar, d' Frou schinet brochni glider y,
zwo Schtund lang het das duuret, do isch Oeschtrich gschlage gsy.
Si hei der Willhelm Täll ufgfüehrt im Löie z Nottiswil
und gwüss no niene i naturalistischerem Styl,
d'Versicherig het zahlt - hingäge eis weiss ig sithär:
sy würde d'Freiheit gwinne, wänn sy däwäg z'gwinne wär,
sy würde d'Freiheit gwinne, wänn sy däwäg z'gwinne wär.