Vernissage
mit Werken von Bruno Arnold (Acryl und Ölpastell), Sobeida Luque und Noldi Vogler (Skulpturen)
Die Vernissage vom vergangenen Freitagabend im Zentrum Oberdorf - organisiert von der Ausstellungsgruppe von "Kultur
in Affoltern" - brachte den Besucherinnen und Besuchern ein multimediales Erlebnis, waren neben den ausgestellten
Werken auch Erläuterungen und Videos aus der Entstehungsgeschichte zu sehen. Die Ausstellung ist noch geöffnet
bis Sonntag, 24. April.
Von Ernst Schlatter
Schon zum zweiten Mal stellt die "Galerie am Märtplatz" - bis zur Fertigstellung des neuen Gemeindezentrums
"unterwegs" - in den grosszügigen, hellen Räumen des ehemaligen Schuhgeschäfts am Fabrikweg
11 aus, eine sehr gute Alternative, welche auch für grössere Objekte genug Raum lässt.
Von der Neugier vor der
weissen Leinwand bis zum fertigen Bild
Bruno Arnold, in Zürich aufgewachsen und in Affoltern wohnhaft, malt seit 1983. In seinen Erläuterungen
liess er die Besucherinnen und Besucher etwas an der Entstehung seiner Bilder teilhaben. Sie entstehen prozesshaft,
ohne vorhergehende Themenwahl oder Skizzen. Einzig Farbvorstellungen und Farbentscheide bestimmen den Malbeginn.
Dann arbeitet Bruno Arnold intuitiv: spontane Phasen geben dem Zufall Raum und wechseln mit Phasen der bewussten
Strukturgebung und Farbgestaltung ab. Arnold hat den Anspruch an sich, mit jedem Bild etwas Neues zu schaffen.
Gelungen ist für ihn ein Bild erst dann, wenn eine für ihn neue, eigenständige Bildwelt entstanden
ist, mit oft unerwarteten Formen und Farbbeziehungen.
"Bilder beseelen nicht produzieren"
"Meine Balance herzustellen zwischen den Gegensatzpaaren Spontaneität und Struktur, Kontrast und Harmonie,
Dynamik und Ruhe ist mir wichtig und gibt den Bildern meine aktuelle, persönliche Handschrift", so Bruno
Arnold, "daneben sollen meine Bilder das Auge nicht beleidigen, dem Auge nicht wehtun."
Bruno Arnold zeigt in der Ausstellung Werke in Ölpastell-Kreide und in kräftigen, warmen Acryl-Farben
(Rot-Orange- und Braun-Töne herrschen vor). Acryl verwendet er erst seit einigen Jahren, doch scheint ihm
diese Technik mit den vielseitigen Möglichkeiten des Farbauftrages und dem experimentellen Mischen sehr entgegenzukommen.
Die Bedeutung von Struktur
und Farbe
Sobeida Luque ist in Venezuela geboren worden und lebt seit 1999 in Hedingen. Die Plastikerin hat seit 1984 schon
an vielen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Ursprünglich von der Malerei herkommend, sind ihr
auch bei den Skulpturen, die jetzt entstehen, die Struktur des Materials und die Farbe sehr wichtig. Im Konzept
ihrer Arbeiten ist für sie die Beziehung zwischen Umwelt, dem Menschen und der Gesellschaft eine unteilbare
Dreiheit. Spannend sind auch die Resultate ihres Wunsches nach Spiel, was ihren Werken eine ausgesprochene Frische
verleiht.
Aus der unendlichen Formenwelt schöpfen und Holz mit neuem Leben erfüllen
Noldi Vogler ist seit 1981 - nach Studien in Architektur und Psychologie - als Holzbildhauer tätig. Seit seiner
ersten Ausstellung 1982 im Engel in Ottenbach hat er an gegen 50 Einzel- und Gruppenausstellungen, internationalen
Symposien und Wettbewerben teilgenommen und war auch Initiant und Organisator des 1. Bildhauersymposiums auf Rigi
Kulm.
Die umfassende Werkschau im Jahr 2003 im und rund ums "Lassalle Haus" (Bad Schönbrunn bei Menzingen)
fand in der Presse grosse Beachtung. Davon ist an der Ausstellung in Affoltern ein 12 Minuten dauerndes, eindrückliches
Video zu sehen.
"In meiner Arbeit mit Holz kommen meine Beziehung zum Leben der Bäume zum Ausdruck, transformiert in
Formen, zum Menschen in seiner Welt der Beziehungen und seinen unzähligen Verbindungen", so Noldi Vogler
zu seinem Schaffen.
Die Ausstellung am Fabrikweg 11 im Zentrum Oberdorf Affoltern (Nähe Migros) ist noch bis Sonntag, 24. April
wie folgt geöffnet:
Donnerstag und Freitag, 17 bis 20 Uhr; Samstag und Sonntag, 12 bis 17 Uhr.
Bilder:
1 Die drei ausstellenden Künstler: von links: Bruno Arnold, Sobeida Luque und Noldi Vogler. (Bild eschla)
2 Die grossen, hellen Räume bieten viele Möglichkeiten. (Bild eschla)
3 Noldi Vogler (rechts) erläutert das Video von Subeida Luque (Mitte). (Bild eschla)