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Schweizer Mühletag in der Aumüli in Stallikon

Bericht von Ernst Schlatter

Wie schon 2002 präsentierte die "Stiftung und Verein Pro Aumüli Stallikon" am Samstag, 22. Mai, welche Ziele in den letzten zwei Jahren in vielen freiwilligen Arbeitsstunden und dank Spenden zur Erhaltung der Aumüli realisiert werden konnten. Hauptziel des Vereins "Pro Aumüli" ist es, dass die Wasserräder für Säge und Mühle sich wie während der letzten 700 Jahre wieder drehen und ihre Funktion erfüllen sollen.

Jedes Jahr am ersten Samstag nach Auffahrt findet in der ganzen Schweiz ein Mühlentag statt,
das nächste Mal am 7. Mai 2005
.

"Der Lauf der Zeit ist nicht aufzuhalten und gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Veränderungen sind von Einzelpersonen kaum beeinflussbar. Aber im kleinräumigen Bereich können wir selber mitgestalten. Im Verein "Pro Aumüli" sind viele Freiwillige tätig - auch in der Vorbereitung des Mühletages - welche sich tatkräftig dafür einsetzen, damit sich die Räder in der Aumüli wieder drehen", erklärt Alfred Hofmann bei einer Führung durch die Liegenschaften der Aumüli.
Die Mühle wird getragen von der Stiftung Pro Aumüli.
Präsident des Vereins Aumüli ist Herr Ludwig Degelo, Bonstetten.
Letzte Mühle im Reppischtal

Die Aumüli steht samt der Wasserkraftanlage, welche die Mühle und die Säge betreibt, unter kantonalem Schutz. Auch die Nebengebäude sind im Inventar der schützenswerten Ortsbilder als von "regionaler Bedeutung" eingestuft. Das Wohnhaus mit der Mühle und der Säge, die Scheune und der Wagenschopf mit Schmiede, Mosterei, Brennerei und Waschhaus bilden das bauliche Kernstück des Weilers "Aumüli". Er ist urkundlich erstmals erwähnt am 16. Mai 1328. Es ist aber anzunehmen, dass die Mühle schon lange vor 1328 bestand.
Der Mühlenkomplex verkörpert ein Stück wechselvolle Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Aumüli ist ein Modellfall einer Mühlesiedlung mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an originaler Bausubstanz. Sie ist die letzte erhalten gebliebene Mühle mit Wasserrecht, Wasserrad, Mühlestuhl und Säge im Reppischtal. Im 19. Jahrhundert wurden zwischen Türlersee und Dietikon 30 Wasserkraftwerke betrieben! (gemäss Auskunft von Verein und Stiftung).

Rundgang, Informationen und altes Handwerk an der Arbeit

Ebenfalls sehenswert ist der neu gestaltete Bauerngarten, den Margrit Hofmann nach dem Prinzip "Gärtnern mit dem Mond" betreut. Es geht ihr darum, die traditionelle Bauerngartenkultur für die Zukunft aufrecht zu erhalten. Wer sich dafür interessiert, diesen Garten mitzugestalten oder den "Freundeskreis Bauerngarten Aumüli" unterstützen möchte, wende sich an Margrit Hofmann, Telefon 01 700 10 09. Die Beschäftigung mit traditionellem Handwerk ist nicht Nostalgie von Menschen, die vergangenen Zeiten nachtrauern. Sie spricht den Geist an, aber auch die Geselligkeit und Gefühle kommen nicht zu kurz.