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Interview mit Lisette Müller

Interview: Ernst Schlatter
Frau Müller, Sie haben soeben die 4. Etappe Ihrer "Gelegenheiten auf dem Aemtlerweg" hinter sich. Die letzte folgt am 30. Oktober.
Ein vorläufiges Fazit?


Lisette Müller: Die bisherigen Etappen waren allesamt gelungene Anlässe und brachten eine beachtliche Beteiligung. Für mich sind es wunderschöne Gelegenheiten, Menschen aus unserem Bezirk kennen zu lernen und ein Stück Weg gemeinsam zu gehen.

Was für Reaktionen haben Sie von den Teilnehmern gehört?

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern scheint es zu gefallen. Das entnehmen wir der Tatsache, dass viele wiederkommen. Einzelne haben alle bisherigen Etappen mitgemacht und etliche waren zwei oder dreimal mit dabei und jedes Mal kommen auch wieder eine ganze Reihe von neuen Gesichtern hinzu. Zudem haben wir sehr positive Feedbacks erhalten. Dabei wird gesagt, dass die Kombination von Wandern, Geselligkeit und thematischem Input sehr anspreche. Dies ist auch spürbar und lässt sich auch während den Veranstaltungen von dem sichtbaren Interesse und der heiteren Stimmung ablesen.

Ihre Erwartungen sind also erfüllt?

Wir waren sehr vorsichtig mit Erwartungen, wissen doch auch wir, wie beschäftigt die meisten Leute sind. Nicht alle können mitten in der Woche an einem Nachmittag einfach spazieren gehen. Die Möglichkeit, erst unterwegs zur Gruppe zu stossen oder auch schon früher wieder zu gehen und halt einfach denjenigen Teil mitzumachen, der einem möglich ist, hilft offenbar und wird rege genutzt.
Ich glaube wir dürfen sagen, dass unsere Erwartungen vollumfänglich erfüllt sind. Das Gleiche hoffen wir natürlich auch für die Erwartungen der Teilnehmenden.


Ist Ihnen ein besonders eindrückliches Erlebnis auf diesem Fussmarsch rund ums Säuliamt in Erinnerung geblieben?

Eindrücklich ist für mich, wie rasch jedes Mal eine ungezwungene, heitere Stimmung aufkommt und wie unkompliziert alle mitmachen. Leute, die sich bisher nie begegnet sind plaudern und lachen zusammen, stellen Fragen, fordern zuweilen die Politikerin heraus und lauschen den Referaten mit Interesse. Beeindruckend sind für mich auch viele wunderschöne Orte und Geschichten in unserem Bezirk, von denen ich bis anhin gar nicht gewusst hatte.

Nach den Sommerferien hat der Ratsbetrieb im Kantonsrat wieder begonnen.
Was sind die Themen und Bereiche, in denen Sie sich besonders engagieren werden?


In den vergangenen Wochen waren es Umweltthemen und Energie, Jugendarbeitslosigkeit, sowie Frauenförderung und Familienpolitik. Leider ist am 30. August unser Postulat betreffend den dezentralen, Ursachenorientierten Hochwasserschutz mit 84 zu 82 Stimmen abgelehnt worden. Das Ziel des Postulats war die grösstmögliche Verhinderung von Hochwassern in ihren Ursprungsgebieten und hätte zahlreiche kleinere und weniger kostspielige Massnahmen als Prophylaxe vorgesehen. Mit Stichentscheid des Präsidenten war ferner am 20. Juni die Einzelinitiative von Gallus Cadonau betreffend nachhaltige Nutzung einheimischer Energien abgelehnt worden. Das Thema ist heute aktueller denn je und wird mich in nächster Zeit bestimmt beschäftigen. Im Weiteren beschäftigt mich die Familienpolitik und die Existenzsicherung junger Familien, wie sie unsere Volksinitiative "Chancen für Kinder" zum Ziel hat oder die Volksinitiative zur Verdoppelung des Steuerabzugs für Kinder, die am 25. September zur Abstimmung kommt.

Ebenfalls hat ein neues Schuljahr begonnen. Das erste nach der Annahme des neuen Volksschulgesetzes.
Im Augenblick betrifft uns das noch nicht so stark, denn in Kraft gesetzt ist es noch nicht. Gegenwärtig laufen die Vernehmlassungen der Verordnungen zum neuen Volksschulgesetz. Daran werden wir uns natürlich beteiligen und hoffen, dass die Ausführungsbestimmungen eine vernünftige Umsetzung begünstigen wird.


Vielen Dank, Frau Müller, für dieses Gespräch. Wir wünschen Ihnen bei Ihrer Arbeit im Kantonsrat viel Freude und Erfolg und bei der letzten Etappe von "Gelegenheiten auf dem Aemtlerweg" am Sonntag, 30. Oktober 2005 mit Start um 11 Uhr in der Klosterkirche Kappel unter dem Thema "Spirit" wiederum viele interessierte Wegbegleiterinnen- und begleiter!