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Besinnliche Einstimmung
Adventskonzerte des Gesangvereins Hedingen
Der Gesangverein Hedingen führte am vergangenen Sonntagnachmittag durch
ein abwechslungsreiches Programm zur Einstimmung in die Adventszeit. Am kommenden Samstag, 7. Dezember in Bonstetten
und am Sonntag, 8. Dezember in Affoltern wird das gleiche Programm noch zweimal zu hören sein.
Von Ernst Schlatter
Traditionellerweise wechselt der Gesangverein Hedingen mit den grösseren öffentlichen Auftritten ab:
Im einen Jahr bietet er eine Abendunterhaltung im Schachensaal, im andern Jahr gestaltet er ein Adventskonzert.
Intensives Musizieren
Am vergangenen Sonntagnachmittag nun sorgte der Chor unter der mitreissenden Leitung
von Reto Huter mit einem abwechslungsreichen, musikalisch hochstehenden Programm für vorweihnachtliche Einstimmung
und Besinnung.
Nach einem Bachschen Orgelvorspiel – eindrücklich interpretiert durch Susanne Ursprung – wagte sich der Chor
an die Adentskantate von J.S. Bach „Nun komm, der Heiden Heiland“ für Chor, Solotenor und Orchester.
Die „bachsche Einfachheit“ kam im Beginn des Chorteils zum Ausdruck: Jede Stimme sang den Satz „Nun komm, der Heiden
Heiland“ erst allein, um so der Bedeutung der Worte noch mehr Gewicht zu zumessen. Dann setzte in der tänzerischen
Fuge das Feuerwerk der barocken Polyphonie ein, welche nicht nur bewältigt, sondern in allen Stimmen ausdrucksvoll
gestaltet wurde. Für das Rezitativ und den Solotenorpart war Peter Resch verantwortlich.
Eine Trio-Sonate – ebenfalls von Bach – intensiv interpretiert durch Elena Listratova, Wojtek Martuszewski und
Jean-Marie Quint leitete zu einer Reihe von alten und neuen Advents- und Weihnachtliedern über, welche der
Chor a cappella vortrug. Dabei kamen bekannte und unbekannte Sätze zur Aufführung. Besonders eindringlich
und lebendig der Satz von Hugo Distlers „Brich an, du schönes Morgenlicht“ und das tänzerische „Kommt
ihr Hirten“. Im Cantus firmus von „Nun singet und seid froh“ überzeugte die sichere Stimmführung der
Männerstimmen. Einzig etwas zu bemängeln, dass einige Männer – ganz im Gegensatz zu den fast alles
auswendig singenden Frauen – noch zu sehr in die Noten „versenkt“ waren und so nicht alle Details von Reto Huters
genauen Dirigier-Intentionen umsetzen konnten.
Eine kleine, ruhige Abendmusik von Walter Girnatis (1894 – 1981) nach Texten von Matthias Claudius für gemischten
Chor, Solotenor und Streicher zeigte, wie der Chor als Ganzes kompakt in Erscheinung trat und Feinheiten der Tonsprache
meisterlich übertragen konnte und gut mit dem Solisten harmonierte.
Romantische Glanzlichter
Eine Orgelzwischenspiel von Felix Mendelssohn, von Susanne Ursprung wunderschön
registiert und so die möglichen Klippen zum „Beinahe-Kitsch“ sicher umschiffend, leitete zur berühmten
Weihnachts-Motette von Felix Mendelssohn „Es wird ein Stern aus Jakob aufgeh’n“ für gemischten Chor a cappella
über.
Expressiv, stark in „Er wird zerschmettern …“ aber auch wieder fast tröstlich in „Es wird ein Stern aufgeh’n“
entfaltete der Chor nochmals den hohen Stand seines Könnens – das Resultat disziplinierter Probenarbeit, bei
der aber auch Zusatzproben nötig waren, um ein solch (fast) durchaus „rundes“ Resultat zu erzielen.
Als Zugabe sang der Chor nochmals den mächtigen Schlusssatz aus der Adventskantate von J.S.Bach.
Nochmals zwei Konzerte
Am kommenden Samstag, 7. Dezember um 19.30 in der katholischen Kirche Bonstetten
(bei der Bahnstation Bonstetten-Wettswil) und ein letztes Mal am Sonntag, 8. Dezember um 17 Uhr in der katholischen
Kirche Affoltern sind diese Werke nochmals zu hören.
Falls Sie nach diesen Konzerten Lust verspüren, in einer netten Gemeinschaft ihrer Stimme Ausdruck zu geben:
Für einen „Schnupperabend“ an jedem Dienstagabend um 20 Uhr im Schulhaus Güpf in Hedingen sind Sie immer
ein willkommener Gast. Nähere Auskünfte erteilt: Thomas Felder, Telefon 01 761 04 31
Eschla ebertswil
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