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Vielfältige Sinneserlebnisse als Basis zum Lernen

Der fünfte Schweizer Spielgruppentag in Affoltern

Am vergangenen Wochenende fanden in der ganzen Schweiz Veranstaltungen im Rahmen des Schweizer Spielgruppentages statt. Verantwortlich für die Durchführung in Affoltern war der letztes Jahr gegründete Verein "Arbeitsgemeinschaft SpielgruppenleiterInnen Knonaueramt" (ASK).

Von Ernst Schlatter


Das Motto des diesjährigen Spielgruppentages war: "Kinder brauchen Träume - beim Spielen werden sie wahr". Ein buntes Angebot an Spielmöglichkeiten lockte Kinder und Eltern zum Zentrum Oberdorf in Affoltern: Da wurde Holz zersägt, Nägel wurden eingeschlagen, Riesenseifenblasen in den Himmel geschickt, Gesichter geschminkt. Gleichzeitig konnten Interessierte an einem Infostand sich über die Grundideen der Spielgruppen informieren lassen.

Spielgruppen als soziales Erfahrungsfeld

Für das Vorschulkind steht das Spiel im Zentrum des Lebens. Spielend - im doppelten Sinn des Wortes - lernt es sich und seine Umwelt kennen und macht dabei ständig neue Erfahrungen. In diesem Alter sind Kinder sehr entdeckungsfreudig und von einer fast uneingeschränkten Kreativität. Der engste Familienkreis genügt bald ihrem Entdeckerdrang nicht mehr. Hier bieten die Spielgruppen Möglichkeiten, ausserfamiliäre Erfahrungen und Begegnungen mit anderen Kindern zu machen. Die Kinder lernen dabei, ihren eigenen Platz in einer Gruppe Gleichaltriger zu finden. Es gilt zwar, sich in der Gruppe zu behaupten, das Kind lernt aber auch Rücksicht zu nehmen, den andern zu helfen, sich gegenseitig mit Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Streiten und wieder Frieden schliessen sind ebenfalls Bestandteile des Gruppenlebens.

Lustvolles Erproben, spielerisches Erleben im Zentrum

Im sicheren, überschaubaren Rahmen einer Spielgruppe - geleitet von ausgebildeten Spielgruppenleiterinnen (der Schweizerische Spielgruppen-Leiterinnen-Verband bietet als Berufs- und Fachverband regelmässig Aus- und Weiterbildungskurse an) - kann das Kind die langsame Ablösung von seinen engsten Bezugspersonen üben. Es erweitert seine handwerklichen und motorischen Fähigkeiten. In der Spielgruppe wird mit verschiedensten Materialien gewerkt, es wird auch gesungen, musiziert, gemalt, geknetet. Geschichten werden erzählt. Spielerisches Erleben, lustbetontes Erproben, gemeinsames Tun steht im Zentrum aller Aktivitäten und n i c h t die Herstellung von Bastelprodukten!

Erleben über alle Sinne

Das Erleben der Natur und Entdecken im Freien während der verschiedenen Jahreszeiten bei fast jeder Witterung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der "Spielgruppenphilosophie". "Das Erleben über alle Sinne ist uns wichtig. Wir möchten den Kindern kein Wissen überstülpen", so Maja Häberling aus Obfelden, eine der Waldspielgruppenleiterinnen im Bezirk.

Für weitere Informationen über die Spielgruppen im Bezirk ist die Präsidentin des Vereins ASK, Hanni Stutz, Gehrstrasse 35, 8909 Hedingen, Telefon 044 776 35 35 zuständig.

Spielgruppen-Steckbrief

Eine Spielgruppe ist eine konstante Gruppe von Kleinkindern, die sich in regelmässigen Abständen zum Spielen trifft.

  • Alter der Kinder: ab etwas drei Jahren bis zum Kindergarteneintritt
  • Grösse der Gruppe: sechs bis zehn Kinder
  • Leitung der Gruppe: durch ausgebildete Spielgruppenleiterinnen oder - leiter, welche diese Aufgabe unter Einbezug der Eltern (Orientierung an Elternabenden) gegen eine angemessene Entschädigung übernehmen
  • Dauer: Jeweils zwei bis drei Stunden, ein- bis dreimal pro Woche
  • Finanzen: Fast alle Spielgruppen sind selbst tragend und werden durch die Elternbeiträge finanziert. Einzelne Spielgruppen werden von Stiftungen mit Startbeiträgen unterstützt

(eschla)



Bilder:
1 Die Spielgruppenleiterinnen und -leiter des Vereins ASK anlässlich des Spielgruppentages im Zentrum Oberdorf in Affoltern. (Bild eschla)
2 + 3: Erste handwerkliche Erfahrungen beim Zersägen eines Holzstücks. (Bild eschla)