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Affoltern am Albis 1873

Die Pfarrei bildet zugleich auch die politische Gemeinde, welche aus den drei Einwohnergemeinden Affoltern, Loo-Fehrenbach und Zwillikon besteht, im Bezirk Affoltern, 2. Militärbezirk, Notariat Knonau (Affoltern), zusammen mit 2020 Einwohnern, die sich mit Ackerbau und Viehzucht, Seidenindustrie etc. beschäftigen. Die Kirche, deren Thurm nach einem Plan von Hr. Prof. Semper erbaut ist, hat ein neues harmonisches Geläute, wovon die kleine Glocke von dem seit 1847 der Gemeinde vorstehenden Seelsorger (Hrn. Dekan Denzler) zum Geschenk gemacht wurde.

Gemeindegebiet: 2963 Jucharten, wovon 32 Juch. Haus, Hofraum und Gärten, 42 Juch. Reben, 1963 Juch. Feld und Wiesen, 110 Juch. Riedter und Moore, 800 Juch. Waldung, und 16 Juch. unkult. Land Affoltern, die Civil-Gemeinde, umfasst ausser dem Dorf Affoltern, auch noch die Orte: Butzen, Feld, Grund, Hägeler, Hasel, Kalchofen, Krümlig, Moosmühle, Seewadel, Sonnenberg, Stigeli, Uerklis, Wengli und Wyl mit 1930 Einw. Affoltern, Bez.-Hauptort, grosses Pfarrdorf, welches sich in Ober- und Unter-Affoltern theilt, liegt an der Bahnlinie und Strasse Zürich-Luzern, zwischen Hedingen und Mettmenstetten, an dem Flüsschen Jonen. Im Mittelalter stand unfern der jetzigen Kirche ein Burgstall der Edeln von Affoltern, welche Lehenleute der Freiherren von Schnabelberg und in Zürich verbürgert waren. Die Oberhoheit über das Dorf, die später Oesterreich hatte, kam (1415) durch Eroberung des Freiamtes an die Stadt Zürich.
Post- und Telegraphenbureaux, Eisenbahnstation.

Gewerbe

1 grosses Seidenfabrikationsgeschäft, 1 Cigarrenfabrik, 1 Gerberei, 1 Seidenfärberei, 1 Baumwollspinnerei in Zwillikon, 2 Mühlen, 1 Sennhütte, 1 Stahlblattfabrikant, 2 Metzgen, 2 Schmiede, 1 Sattler und Tapezieren, 2 Sägen, 1 Schlosser und Mechaniker (Geländer), 3 Zimmermeister, 1 Spengler, 2 Uhrenmacher, 1 Obstpressenfabrikation und Mühlesteinhandlung, 3 Maurer. Gasthäuser: Löwe bei der Station; Krone im Dorf.

Vom Krankenasyl zum Bezirksspital